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Fairphone 2 – Nachhaltigkeitstest bestanden

Berlin /

Mit dem Fairphone 2 hat das niederländische Unternehmen Fairphone B.V. Ende 2015 erneut ein Smartphone auf den Markt gebracht, das seinem Namen alle Ehre macht. Faire Arbeitsbedingungen, umweltschonende Herstellung und Nachhaltigkeit sind die Leitmotive des Konzepts. Aber hält der Name, was er verspricht?

Fairphone B.V.
© Fairphone B.V.

Um das herauszufinden, fertigten die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und das Fraunhofer IZM im Auftrag der Telekom Deutschland gemeinsam eine Studie zum Thema an. Ziel war es, Stärken und Schwächen des Konzepts herauszuarbeiten und damit die Weiterentwicklung des Smartphones zu unterstützen. Dazu wurden in Deutschland und Österreich knapp 50 Experten von Umweltschutz- und Verbraucherverbänden, wissenschaftlichen Instituten, Universitäten, kirchlichen Institutionen und Gewerkschaften befragt. Alle waren sich einig, dass das Fairphone 2 in Sachen Nachhaltigkeit am Markt seinesgleichen sucht. Insbesondere der modulare Aufbau – die Nutzer können defekte Module wie Akku, Kameraeinheit oder Display leicht selber tauschen – wurde als bahnbrechend hervorgehoben. Dazu DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch: „Eine solche Bauweise vermeidet Elektroschrott, entlastet den Geldbeutel und sollte zukünftig von allen IT-Herstellern umgesetzt werden.“

Die Arbeitsbedingungen, unter denen das Fairphone 2 entsteht – etwa beim Rohstoffabbau oder der Produktfertigung – werden ebenfalls als beispielhaft und wegweisend gesehen. Dennoch ist in diesem Bereich noch viel Nachbesserung nötig. „Auch wenn noch nicht alle Arbeitsschutzkriterien in der Produktion eingehalten werden, hat das Projekt eine Signalwirkung für die gesamte Elektronikbranche“, so Thomas Fischer, Leiter für Kreislaufwirtschaft der DUH. Desgleichen wurde das Thema Schadstoffe von den Befragten kritisch bewertet. Vor allem ein Mangel an Informationen seitens des Herstellers wurde beanstandet. Dabei ist aber zu unterstreichen, dass gerade der Aspekt Transparenz im Allgemeinen positiv bewertet wurde.

Zusammenfassend erklärte Karsten Schischke, Gruppenleiter Environmental Evaluation and Optimization am Fraunhofer IZM: „Die Umfrage zur Nachhaltigkeit des Fairphone 2 konnte wichtige Ansatzpunkte liefern, an welchen Stellen das Konzept noch besser werden muss.“

Die DUH und das Fraunhofer IZM bleiben am Ball und werden die Entwicklung des Fairphone 2 weiter beobachten. Parallel dazu werden sie sich zusammen dafür einsetzen, dass das Thema Nachhaltigkeit auch bei anderen Herstellern von Mobilfunkgeräten weiter in den Vordergrund rückt.

Am 7. September werden die Ergebnisse der Studie auf der Electronic Goes Green Konferenz in Berlin der internationalen Fachöffentlichkeit präsentiert.

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