Forschungsschwerpunkte

Projekt

PhoxTroT

Große Rechenzentren und Supercomputer sollen bald wesentlich kosten- und energieeffizienter und zugleich noch leistungsfähiger werden. Dieses ehrgeizige Ziel haben sich Fraunhofer-Wissenschaftler und 17 Partner aus Wirtschaft und Forschung in dem EU-Projekt „PhoxTroT“ gesetzt. Der Schlüssel dazu ist die optische Datenübertragung. In den nächsten vier Jahren erforschen die Projektpartner neue Synergien zwischen bestehenden Ansätzen, entwickeln neue Technologien und Strategien.

Riesige Data Center wie die von Cloudanbietern sind äußerst energiehungrig: 260 Millionen Watt fressen zum Beispiel die Serverfarmen von Google kontinuierlich, um Datenberge zu bearbeiten, die mehrere Petabytes umfassen. Damit ließe sich eine Großstadt mit 200 000 Haushalten versorgen. Entsprechend hoch ist der Zwang, Energie einzusparen. Diese Tatsache hat die EU bewogen, das Projekt PhoxTroT unter Leitung des Fraunhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM in Berlin ins Leben zu rufen. Ziel ist es, den Energieverbrauch um mindestens 50 Prozent zu senken und gleichzeitig die Kapazität optischer Datenverbindungen von einem auf zwei Terabit pro Sekunde (Tb/s) zu erhöhen. Somit lassen sich auch die Kosten spürbar reduzieren.

Und Licht soll den Weg dorthin weisen: Denn Datenübertragung per Licht braucht nur einen Bruchteil der Energie von herkömmlichen Methoden. Ansätze für die photonische Übertragung gibt es bereits und die verfügbaren Technologien sind für sich genommen auch gut erforscht. Doch es fehlt der rote Faden. Das Neue am PhoxTroT-Projekt ist, dass die Synergien zwischen den einzelnen Komponenten erforscht und nach dem Prinzip „Mix und Match“ in einem neuen Forschungskonzept miteinander verbunden werden.

Am Ende des Projekts sollen auch ganz neue Technologien stehen, die eine Antwort auf die bisher noch ungelöste Frage geben: Wie lässt sich eine durchgehende Datenverbindung per Licht auch über Hunderte von Kilometern sicherstellen? Dazu entwickeln die Projektpartner drei Demonstratoren für unterschiedliche Hierarchieebenen:

An ihnen werden sie die optische Übertragung innerhalb einer Leiterplatte (on board), zwischen Leiterplatten (board to board) und von einem Serverschrank zum nächsten (rack to rack) verwirklichen und untersuchen. Die Kombination dieser Schnittstellen wird in greifbarer Zukunft auch das Überbrücken längerer Strecken ermöglichen. In einem weiteren Schritt entwickeln die Projektpartner Single-Mode-Lösungen, die optische Chips auf einer Leiterplatte integrieren. Dabei erfolgt die Signalübertragung über einen Lichtweg, und nicht wie bisher über mehrere. Daher eignet sich diese Technologie besonders für die Übertragung extrem hoher Datenraten über lange Distanzen.

PhoxTrot
© Fraunhofer IZM
PhoxTrot
© Fraunhofer IZM

Projektpartner

Fraunhofer – IZM Berlin (SIIT, High Density Interconnect & Wafer Level Pack), Fraunhofer-HHI Berlin, Vertilas GmbH, Xyratex Technology Limited, Austriamicrosystems AG, Meadville AspoComp International Limited, Gesellschaft für angewandte Mikro- und Optoelektronik mit beschränkter Haftung AMO GmbH, Institute of Communication and Computer Systems, Das Photonics SL, Phoenix BV, Centre for Research and Technology Hellas, Compas Electro-Optical Systems LTD, Bright Photonics BV, Computer Technology Institute & Press Diophantus, Centre National De La Recherche Scientifique, Karlsruher Institut für Technologie, Syddansk Universitet, Universitat Politecnica de Valencia, Interuniversitair Micro-Electronica Centrum VZW

Fördermittelgeber

European Commission
Seventh Framework Programme (FP7)
ICT – Information and Communication Technologies
Grant agreement no: 318240