Das Potential von Mikrosensorik und Digitalisierung für die Transformation der Lausitz

Das BMBF fördert die zweite Phase des Zukunftsprojektes iCampµs mit 20 Mio. €. Der Fokus der Entwicklungen liegt auf Smart Health, Umweltsensorik 4.0 und Industrie 4.0.

iCampus teaser image
teaser - PM/PR iCampus
© Fraunhofer IPMS

Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung wird am 15. Juni 2022 in Anwesenheit der brandenburgischen Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle und des Präsidenten der Leibniz-Gemeinschaft der Auftakt der zweiten Projektphase des „Innovationscampus Elektronik und Mikrosensorik – iCampµs Cottbus“ begangen. Ministerin Bettina Stark-Watzinger übermittelt ihr digitales Grußwort für das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft gibt Einblicke in anstehenden Transformationsprozess in der Lausitz.

Anwendungsfelder der Mikrosensorik und Digitalisierung sind breit gefächert und aus unserer Zeit und unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Mikrosensoren lassen mit ihren differenzierten Eigenschaften sehr vielfältige, individuelle und passgenaue Lösungsansätze zu. Das macht die Mikrosensorik zu einer Zukunftstechnologie, die enormes Potential für die nachhaltige Gestaltung unserer Gesellschaft und insbesondere der Lausitzer Region nach dem Ausstieg aus der Braunkohle bietet.

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger sagt zur Bedeutung des Projektes: „Wir müssen in Deutschland und der Europäischen Union selbst in der Lage sein, Schlüsseltechnologien zu verstehen, zu entwickeln und zu produzieren. Das reduziert Abhängigkeiten und schafft wertvolle Arbeitsplätze bei uns. Im Rahmen des Strukturwandels stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) deshalb insgesamt rund 4,4 Milliarden Euro für Forschungsvorhaben bereit. Dabei liegt unser Schwerpunkt auf Transfer. So auch bei dem Erfolgsprojekt Innovationscampus Elektronik und Mikrosensorik Cottbus. Mit dem iCampus2 wächst genau das, was Ziel unserer Förderung ist: ein starkes Ökosystem für Innovation. Das eröffnet neue Zukunftsperspektiven für die Menschen und Unternehmen vor Ort.“

Dr. Manja Schüle, Wissenschaftsministerin des Landes Brandenburg, ergänzt: „Der iCampus hat eine Vorreiterrolle: Er war das erste Vorhaben des Landes Brandenburg, das aus dem Sofortprogramm der Bundesregierung zum Strukturwandel in den Kohleregionen gefördert wurde. Das Besondere an dem Projekt: Es geht um mikro- und nanoelektronische Sensoren und Systeme – Schlüsseltechnologien für die Zukunft. Und der iCampus vernetzt Universität, Forschungslabore und KMUs aus der Region. Und zwar länderübergreifend – zwischen Berlin, Brandenburg und Sachsen – und über die Grenzen von Wissenschaftsorganisationen hinweg. Das Interesse von KMUs an einer Kooperation mit dem iCampus ist riesig. Das zeigt: das Potenzial ist da! So sieht erfolgreicher Strukturwandel ‘Made by future‘ aus.“

„Der Innovationscampus bündelt die Kompetenzen von Universität und fünf außeruniversitären Forschungseinrichtungen und nutzt die innovativen Lösungen, um die mittelständige Wirtschaft gut für die digitale Zukunft aufzustellen“, unterstreicht BTU-Präsidentin Prof. Gesine Grande. „Gemeinsam schaffen wir am Campus in Cottbus innovatives und wegweisendes Zentrum für Mikrosensorik und Digitalisierung, das nicht nur für exzellente Forschung steht, sondern eine wichtige Perspektive für Fachkräfte und für die Entwicklung der Wirtschaftskraft in der Region bietet. Der iCampµs stärkt unsere Profillinie Künstliche Intelligenz und Sensorik und die transdisziplinäre Vernetzung.“

Prof. Harald Schenk, Projektleitung und Leiter des Fachgebiets Mikro- und Nanosysteme und des Fraunhofer IPMS, konkretisiert: „An der BTU Cottbus-Senftenberg wurde bereits in der ersten Projektphase ein regionaler Anlaufpunkt mit nationaler Strahlkraft in den Bereichen Elektronik und Mikrosensorik geschaffen. Jetzt werden wir unser Angebot für anwendungsspezifische Lösungen deutlich erweitern, um unseren Partnern und allen zukünftigen Interessenten nachhaltige Innovationen zu ermöglichen.“

Projektpartner sind die BTU Cottbus-Senftenberg (Konsortialführer), das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM, das Ferdinand-Braun-Institut gGmbH, Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik (FBH), das Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik (IHP) und die Thiem-Research GmbH. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert die zweite Phase des Innovationscampus‘ Elektronik und Mikrosensorik Cottbus – iCampμs für eine Laufzeit von fünf Jahren mit 20 Millionen Euro.

In der zweijährigen ersten Phase des Projektes (11/2019-12/2021) standen die Identifikation von Innovationspotentialen, der Erkenntnistransfer in die Wirtschaft, die Forcierung des Übergangs von Forschung und Entwicklung hin zum Produkt inklusive Prototyping im Fokus. Auf den erreichten Forschungsergebnissen baut die zweite Phase (01/2022-12/2026) auf, in der die Ergebnisse in Zusammenarbeit mit Firmen aus der Lausitz für die wirtschaftliche Verwertung weiterentwickelt werden. Der Projektumfang beläuft sich auf insgesamt neun technischen Arbeitspakete mit 12 Unterprojekten.

Hintergrund

Die politische Entscheidung Deutschlands für den Ausstieg aus der Braunkohle basierte Energieerzeugung bedeutet für die Region Lausitz die grundlegende Transformation einer ganzen Region. Zugleich sind nachhaltige Strukturen zur Steigerung der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes in der Lausitz zu schaffen. Der „Innovationscampus Elektronik und Mikrosensorik Cottbus – iCampμs“ wurde im Rahmen des Sofortprogramms der Bundesregierung zur Unterstützung dieser politischen und wirtschaftlichen Ziele ausgewählt. Übergeordnete Ziele des Projekts reichen von einer lokalen Kompetenzbündelung im Bereich der Mikrosensorik bis hin zur Durchführung von F&E-Arbeiten mit hohem Transfer- und Ausgründungspotential.

Letzte Änderung: