Fraunhofer IZM leitet EU-Projekt zu vorzeitiger Obsoleszenz

Gegen Elektroschrott ist im Mai 2019 das EU-Projekt PROMPT an den Start gegangen: Ziel ist es, ein unabhängiges Testprogramm zur Bewertung der Lebensdauer von Konsumgütern zu erstellen.

Elektro- und Elektronikaltgeräte, wie zum Beispiel alte Kühlschränke, Computer oder Drucker, gehören zu den am schnellsten wachsenden Abfallströmen in der EU: Jedes Jahr steigt der Müllberg um 3-5 %. Diese Entwicklung belastet nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel der Verbraucher.

Warum steigt der Müllberg so rasant? In dem Projekt PROMPT (Premature Obsolescence Multi-Stakeholder Product Testing Program) hat sich ein Konsortium aus Wissenschaftlern, Verbraucherverbänden und Reparaturunternehmen zusammengeschlossen, um genau dieser Frage nachzugehen. Vier Jahre werden die Partner, finanziert vom größten EU-Forschungsprogramm Horizon 2020, untersuchen, was die Ursachen für vorzeitige Obsoleszenz sind. Unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM werden dafür Elektro- und Elektronikgeräte genau unter die Lupe genommen. Einerseits geht es um technische Fragen, wie beispielsweise: „Welche Komponenten sind besonders anfällig und gehen schnell kaputt?“ und „Kann das Gerät repariert werden?“. Andererseits wird das Verbraucherverhalten untersucht, zum Beispiel wie oft man im Alltag seinen Wasserkocher entkalkt und damit dem Verschleiß entgegenwirkt.

Aus den gewonnenen Erkenntnissen soll ein unabhängiges Testprogramm entwickelt werden, welches dabei hilft, die Lebensdauer von Konsumgütern, u.a. von Waschmaschinen oder Smartphones, einheitlich zu bewerten.


Projektpartner sind:

  • Forschungseinrichtungen: Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM), Technische Universität Delft (Fakultät „Industrial Design Engineering“);
  • Nationale Verbraucherorganisationen: Consumentenbond (Niederlande), OCU (Spanien), Stiftung Warentest (Deutschland), Test Achats / Test Aankoop (Belgien), UFC-Que Choisir (Frankreich);
  • Verbraucherdachverbände: ANEC, BEUC, International Consumer Research and Testing (ICRT);
  • Reparaturunternehmen: R.U.S.Z. (Reparatur- und Servicezentrum in Wien) & iFixit (internationales Unternehmen, das online Reparaturanleitungen anbietet).
     

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