Dresden | Tokio

Organische Elektronik – sächsische Spitzenforschung ist international

Internationale Kooperationsprojekte mit Japan stehen in den Startlöchern

Die Internationalisierung des Innovationsclusters Organic Electronics Saxony (OES) geht in die nächste Runde. An zwei gemeinsamen Entwicklungsprojekten werden 30 Partner aus Deutschland und Japan beteiligt sein. Die Schwerpunkte der Projekte liegen unter anderem in der Entwicklung stabiler OLEDs auf flexiblem Glas sowie Anwendungen mit gedruckter 3D- und organischer Elektronik.

Am Dienstag, den 13. Februar 2018, treffen die Projektpartner beider Länder in Tokio zusammen, um die weiteren Schritte zu diskutieren. „Kernthema ist die Erarbeitung von innovativen, marktorientierten Demonstratoren“ berichtet Dr. Dominik Gronarz, Geschäftsführer des Netzwerkes Organic Electronics Saxony. „Durch sie soll eine verstärkte Aufmerksamkeit bei Endanwendern erzeugt werden. Wir gehen davon aus, dass dadurch die Kommerzialisierung flexibler Elektronik deutlich beschleunigt wird.“ so Gronarz weiter.

Zwei gemeinsame Entwicklungsprojekte mit einem Gesamtvolumen von 5 Millionen Euro sollen in diesem Jahr starten. Auf deutscher Seite ist für beide Vorhaben eine anteilige Förderung beim Bundesministerium für Bildung und Forschung, BMBF, beantragt.

Organic Electronics Saxony organisiert gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Sachsen WFS und der japanischen Yamagata Universität das sechste Deutsch-Japanische Symposium, bei dem sächsische und japanische Experten zu den neuesten Entwicklungen im Bereich der flexiblen, gedruckten und organischen Elektronik referieren und diskutieren. Rund 150 Teilnehmer beider Länder werden erwartet.

Dabei geht es nicht nur um die Elektronik selbst, sondern auch um die peripheren Technologien, wie den sächsischen Anlagenbau oder die japanische Expertise in der Herstellung von wenige Mikrometer dünnen Glasfolien.

Projektleiter Dr. Christian Körner betont: „Die Herausforderung liegt in der Verarbeitung des flexiblen Glases im effizienten Rolle-zu-Rolle-Fertigungsverfahren. Wenn es gelingt, die flexible Elektronik auf diesem einzigartigen Substrat abzuscheiden, können seine Vorteile voll zur Geltung kommen.“

Auf der internationalen Weltleitmesse für Nanotechnologie nano tech wird sich das Netzwerk OES vom 14.-16. Februar in Tokio präsentieren. Auf dem „Sachsen live“-Gemeinschaftsstand empfangen die sächsischen Vertreter die japanischen Besucher. Unterstützung bei der Organisation und Durchführung erhält OES von der Wirtschaftsförderung Sachsen WFS.
Um sich von den kulturellen Unterschieden der beiden Partnerländer in der Verhaltens- und Verhandlungskultur nicht überraschen zu lassen, bietet das Netzwerk Organic Electronics Saxony sowohl den deutschen wie auch den japanischen Partnern ein spezielles interkulturelles Training an. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, sich die Besonderheiten des Gastlandes zu erarbeiten und ihr eigenes Handeln zu spiegeln. „Eine ganze Reihe von Aha-Effekten und Erkenntnissen für die weitere Zusammenarbeit kann ich daraus ableiten“ berichtet ein Teilnehmer. „Ich war schon ein wenig irritiert, als ich meine Schuhe im Restaurant ausziehen sollte. Nun weiß ich viel besser mit den verschiedenen Situationen umzugehen“.

„Wir sind sehr froh, diesen Service anbieten zu können“ ergänzt Jitka Barm, interkulturelle Trainerin und Marketingleiterin von OES. „Es hilft uns sehr, das Handeln unserer Partner zu verstehen und Missverständnisse zu vermeiden.“

Ablauf der Kooperationswoche in Japan

  • Interkultureller Workshop „Typisch Japanisch – Typisch Deutsch“
  • Projektmeetings der Kooperationspartner
  • 6. Deutsch-Japanisches Symposium
  • Präsentation auf der Internationalen Messe und Konferenz für Nanotechnologie „nano tech 2018“, 14.02.-16.02.2018
Japanische Delegation am Fraunhofer FEP in Dresden, November 2017
© OES
Japanese delegation at Fraunhofer FEP in Dresden, November 2017

Über das Projekt


Das Bundesforschungsministerium unterstützt das sächsische Projekt „Organische Elektronik: Kommerzialisierung durch Internationalisierung des Netzwerks Organic Electronics Saxony“. Die Internationalisierung von Clustern und Netzwerken ist Bestandteil der neuen Hightech-Strategie, mit der die Bundesregierung aus Ideen Innovationen macht und Verbindungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft knüpft. Gleichzeitig ist sie ein Baustein im Aktionsplan „Internationale Kooperation“ des BMBF. So werden Zukunftschancen und die Arbeitsplätze von morgen geschaffen.

Weitere Informationen finden Sie unter: 
https://www.bmbf.de/de/cluster-netzwerke-international-547.html

https://oes-net.de/projekte/


Über organische, gedruckte, flexible Elektronik


Im Gegensatz zur klassischen Elektronik ist organische Elektronik ultradünn, extrem leicht, transparent, flexibel und hat eine exzellente Umweltbilanz. Dadurch sind völlig neue Anwendungen möglich. Das Design und die Funktion von bekannten elektronischen Geräten wird sich nachhaltig verändern können. Derzeit wird organische Elektronik kommerziell in organischen Leuchtdioden (OLED) und Displays genutzt.


Über Organic Electronics Saxony


Organic Electronics Saxony (OES) ist Europas führendes Cluster für organische Halbleiter. OES versteht sich als technologische Austauschplattform der innovativsten Unternehmen und Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der organischen, flexiblen und gedruckten Elektronik. Das strategische Ziel ist die kontinuierliche Entwicklung des Knowhows um aus den Vorteilen der Technologie neue Anwendungsideen zu generieren und im Vergleich zur klassischen Elektronik konkurrenzfähige Produktentwicklungen voranzutreiben.

Weitere Informationen: www.oes-net.de

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