Forschungsschwerpunkt

Test und Zuverlässigkeit für Leistungselektronik

Neben einem bestmöglichen thermischen Systemdesign ist das Verständnis des thermo-mechanischen Verhaltens auf AVT-, Komponenten- und Modulebene von entscheidender Bedeutung, um die Systemzuverlässigkeit ganzheitlich abzusichern. Thermisch und thermo-mechanisch induzierte Fehlermechanismen können zum frühzeitigen Versagen der AVT führen und begrenzen somit die Lebensdauer.

Ein weiterer Aspekt ist, dass geringere Abmessungen in den Packages auch geringere Diffusionswege für äußere Belastungen durch Feuchte zur Folge haben. Hierdurch kann es verstärkt zu elektrochemischen Degradationsmechanismen kommen, die im Normalfall zum Versagen und dadurch zu einer geringeren Lebensdauer der elektrischen Schaltung führen. Deshalb müssen bereits in der frühen Designphase entscheidende Parameter unter Berücksichtigung der auf Systemebene wirkenden (extremen) Umgebungsbedingungen wie Betriebstemperaturen und Feuchtebelastungen analysiert und modellbasiert optimiert werden.

IZM-Services im Bereich Test und Zuverlässigkeit

  • Auswahl und Qualifizierung geeigneter Materialien
  • Ausfall- und Schadensanalyse
  • Teststände für kombinierte und beschleunigte Lebensdauertests (Vibration, Temperatur, Temperaturwechsel, Feuchte)
  • Test und Charakterisierung der Prototypen im eigenen Labor
  • Modellierung von Fehlermechanismen neuartiger Materialkombinationen
  • Simulation für kostengünstige Bewertung von Designänderungen und deren Erfolgspotenzial im Vergleich zu existierenden Geometrien
  • Feststellung von Triebkräften und Einflussparametern von Ausfallmechanismen im Zusammenhang mit Korrosions- und Migrationserscheinungen
  • Verbesserung des Designs hinsichtlich Auslegung unter harschen Bedingungen
  • Metallografie, EBSD, FIB, REM, EDX
  • Ultraschall- und Röntgenmikroskopie sowie Röntgen-CT
  • Qualitäts- und Zuverlässigkeitsanalyse
  • Ableitung von Konzepten der Zustandsüberwachung (Condition Monitoring) aus dem Systemverständnis und Analyse der Fehlermechanismen
 

Zustandsüberwachung für Windkraftanlagen

Bisher waren Material-, Struktur- und Prozessoptimierungen die einzige Möglichkeit die Zuverlässigkeit von leistungselektronischen Produkten zu steigern. Um jedoch einen kontinuierlich zuverlässigen Betrieb gewährleisten zu können, eignet sich die Realisie-rung eines geeigneten Konzepts zur Zustandsüberwachung (Condition Monitoring).

 

Korrosion, Elektrochemische Migration und Feuchtediffusion

Elektronische Systeme werden immer stärker wechselnden klimatischen Umgebungseinflüssen ausgesetzt. Gleichzeitig führt die fortschreitende Miniaturisierung von elektronischen Produkten zu immer kleineren Strukturabmessungen und folglich kleineren Packages.

 

Micro Materials Testing

Für eine erfolgreiche Optimierung der Zuverlässigkeit von komplexen Systemen im Mikro/Nano-Bereich sind werkstoffseitig Kenntnisse vom Versagensverhalten bzw. Kenntnisse zur Schädigungsentwicklung erforderlich.

 

Active Power Cycling

Qualitätssicherung an Leistungselektronik ist wesentlicher Bestandteil der Produktabsicherung. Der elektrische Lastwechseltest (Active Power Cycling) liefert umgehend Daten zur Lebensdauer von Leistungshalbleitermodulen. Das Einsatzgebiet (z. B. Windenergie, Photovoltaik, Automotive) entscheidet dabei über die richtigen Testparameter und ‑verfahren.